Analmanometrie
Wenn im Rahmen der Diagnostik die Funktion des Afterschließmuskels gemessen werden soll, nutzen wir das Verfahren der Analmanometrie. Dazu führen wir einen dünnen Katheter in den After ein, ziehen ihn zurück und wiederholen dieses Verfahren mehrmals. Dabei erfasst das Messgerät die Druckverhältnisse über die gesamte Länge des Schließmuskels. Durch diese Funktionsmessung bekommen wir Hinweise darauf, ob nach bestimmten Operationen möglicherweise eine Stuhlhalteschwäche zu erwarten ist. Diese Diagnostik beeinflusst die Planung des geeigneten Operationsverfahrens.
Cholangioskopie
Zur Darstellung der zentralen Gallenwegen eignet sich die Cholangioskopie, die direkte endoskopische Untersuchung der Gallenwege. Unsere Gastroenterologie setzt sowohl auf die direkte retrograde (in entgegengesetzter Richtung stattfindende) Cholangioskopie (Spy Glass Cholangioskopie) als auch auf die perorale (über den Mund stattfindende) direkte Videocholangioskopie mittels ultradünner Endoskope und die perkutane transhepatische (durch Haut und Leber führende) antegrade (nach vorne gerichtete) Cholangioskopie. Gerne informieren wir Sie über die Unterschiede in den Verfahren.
Diagnostische Endosonografie
Die diagnostische Endosonografie wird in der Gastroenterologie eingesetzt, um ohne Eingriffe Bilder aus dem Körperinneren zu gewinnen. Das Verfahren, auch endoskopischer Ultraschall (EUS) genannt, ermöglicht zum Beispiel ein Urteil über entzündliche Prozesse der Magen- oder Darmschleimhaut, Geschwüre oder Polypen im Verdauungssystem. Dabei bieten wir in der Diagnostik eine Auswahl aus B-Bild, Doppler und Kontrastmittel-EUS an, ergänzt um EUS-gesteuerte Punktionen zur Histologiegewinnung bei Auffälligkeiten.
Gallengangspiegelung (endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikografie, ERCP)
Wenn Erkrankungen der Gallenblase, der Gallenwege und/oder des Pankreasgangs Probleme verursachen, kommt die endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) zur Diagnostik und Behandlung infrage. Dabei ist dieses Verfahren der Gastroenterologie auch als Gallengangspiegelung bekannt. Dazu führen wir ein Endoskop über den Mund ein und erhalten mithilfe von Röntgenkontrastmittel eine Darstellungen von Gallenblase, Gallenwegen und Pankreasgang. Hierbei können zum Beispiel auch Biopsien entnommen, Gallensteine entfernt oder die Öffnung des Gallengangs geweitet werden. Außerdem eignet sich dieses Verfahren, um Stents zu setzen.
Endosonografie, Endoskopie
Mit der Endoskopie kann der Arzt/die Ärztin das Innere des Patienten betrachten – und das vergleichsweise schonend und sanft. Eigens dafür wurde das Endoskop entwickelt, ein dünnes, langes Gerät zur Untersuchung des Inneren von Körperhöhlen. Endosonografie bedeutet, dass ein Ultraschallkopf mit dem Endoskop direkt an die zu untersuchende Stelle gebracht wird, um zum Beispiel besonders nah an eine zu untersuchende Schleimhaut heranzukommen.
Die Gastroenterologie nutzt diese Möglichkeiten, um ambulant gutartige wie bösartige Erkrankungen des Magens und Darms, der Gallenwege und des Pankreasgangs zu diagnostizieren. Außerdem kann die sogenannte Darmspiegelung mit einem speziell dafür entwickelten Endoskop für den Grimmdarm (= Koloskop) der Entstehung des Darmkrebses tatsächlich vorbeugen. Denn wenn wir bei dieser Untersuchung Polypen (Adenome) finden, die später zu bösartigen Tumoren entarten könnten, entfernen wir dieselben sofort mit. Für die Entfernung auch großer oder ungünstig gelegener Polypen setzen wir speziell angefertigtes Instrumentarium ein, um bei bester Effektivität gleichzeitig größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Mit dem Koloskop und anderen gastroenterologischen Endoskopen sind jedoch auch weitere Therapien möglich.
Erfahren in vielerlei Einsatzgebieten
Weitere Schwerpunkte der Endoskopie/Endosonografie sind die Magenspiegelung bzw. Magen-Darm-Spiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie), die Untersuchung des Enddarms (Rektoskopie) sowie die Untersuchung und Behandlung der Gallenwege und des Pankreasgangs (ERCP). Wir haben nun auch die Möglichkeit, den kompletten Dünndarm mit einem Ballonenteroskop zu untersuchen, zum Beispiel bei ungeklärten Blutungsquellen aus dem Dünndarmbereich. Dazu nutzen wir die natürlichen Eingänge des Körpers Mund/Speiseröhre und After. Alternativ bieten wir zur Dünndarmspiegelung eine Kapselendoskopie an, bei der Auffälligkeiten im Dünndarm durch eine kleine, frei schwimmende Digitalkamera in Pillengröße aufgezeichnet werden können. Damit entfällt allerdings die Möglichkeit, Polypen sofort zu entfernen oder Gewebeproben zu entnehmen.
Die Endosonografie ermöglicht bei uns die hochauflösende Darstellung von Veränderungen im oberen und unteren Magen- und Darmtrakt. Weil wir eine optimale Patientenbehandlung, Patientenüberwachung und Patientennachbeobachtung sicherstellen möchten, halten wir unsere Endoskopie apparativ auf dem modernsten Stand. Unsere Untersuchungen erfolgen in der Regel nach Gabe einer Sedierungsspritze. Auf Wunsch können die Untersuchungen auch gerne ohne Sedierung und mit besonders dünnen Instrumenten durchgeführt werden.
Funktionsdiagnostik
Zur ambulanten Abklärung von Durchfällen und/oder Blähungen bieten wir die sogenannten H2-Atemteste an, welche mittels Atemluft die Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten erlauben, wie zum Beispiel gegen Milchzucker oder Sorbit. Zudem gibt dieser Test Hinweise auf bakterielle Fehlbesiedelungen im Dünndarm.
Weiterhin nutzt unsere Gastroenterologie eine pH-Metrie- und Impedanz-Messeinheit, die eine kontinuierliche Messung von Säure und nicht saurem Reflux in der Speiseröhre (Ösophagus) ermöglicht. Damit können wir die Therapie gegen Sodbrennen entsprechend anpassen und zudem die Ursachen von ungeklärten Brustschmerzen identifizieren.
Außerdem wird unsere Diagnostik durch eine hochauflösende Manometrie ergänzt. Mit dieser Methode können wir den Druck und die Peristaltik (den Nahrungstransport) in der Speiseröhre messen. Diese Untersuchung setzen wir bei unklaren Krämpfen in der Speiseröhre, Schluckbeschwerden und Problemen beim Speisentransport vom Mund in den Magen ein.
Darüber hinaus umfasst unser Spektrum die bewährten endoskopischen Untersuchungen inklusive
- Gastroskopie (Magenspiegelung),
- Koloskopie (Darmspiegelung),
- Kapselendoskopie.
Gastroenterologie, Hepatologie, Proktologie, Onkologie-Diagnostik
Sie haben eine akute oder chronische Erkrankung des Magens, des Darms oder der Leber? Ein Enddarmleiden – wie zum Beispiel Hämorrhoiden – quält Sie, und die bisherige Behandlung brachte keinen Erfolg? Ihr Hausarzt schickt Sie mit dem Verdacht auf einen Tumor des Verdauungssystems?
Dann sind Sie in der Gastroenterologie (für das Verdauungssystem), Hepatologie (für die Leber), Proktologie (für Enddarmleiden) bzw. zur Onkologie-Diagnostik bei uns gut aufgehoben. Zudem widmen wir uns besonderen diagnostischen, differentialdiagnostischen und therapeutischen Problemfällen.
Wir untersuchen Sie mit modernsten Methoden und so schonend wie möglich. Dabei umfasst unsere Diagnostik zum Beispiel:
- Ambulante endoskopische Diagnostik
- Ambulante sonografische Diagnostik inklusive Kontrastmittelsonografie
- Ambulante Funktionsdiagnostik (H2-Atemtestverfahren, C13-Testverfahren, manometrische Untersuchungen von Anorektum und Ösophagus, 24h-pH-Metrie, Transitzeitmessungen im Gastrointestinaltrakt)
- Ambulante spezialfachärztliche Versorgung gastrointestinaler Tumore und Tumore der Bauchhöhle (ASV GIT)
Die ambulanten Therapien verschiedenster akuter wie chronischer, gutartiger wie bösartiger Erkrankungen runden unser Angebotsspektrum ab. Darüber hinaus setzen wir häufig auf die interdisziplinäre Kooperation mit anderen Fachabteilungen unseres Krankenhauses oder auch anderer Institutionen.
Hepatologie
Die Hepatologie ist das Teilgebiet der Medizin, das sich der Diagnostik und Therapie der Leber (altgriechisch hepar) widmet. Sie weist eine hohe Regenerationsfähigkeit auf, ist aber auch sehr anfällig für Erkrankungen.
Die Hepatologie bietet unter anderem folgende Verfahren zur Diagnostik und Therapie:
- Ultraschallverfahren
- Kontrastmittelsonographie
- Elastographie
- Leberparenchym- und Leberherdpunktionen
- lokal-ablative Verfahren (perkutane Ethanolinjektion, Mikrowellenablation)
- perkutane Drainage von Abszessen und Flüssigkeitsansammlungen
- Leberzystenbehandlung
- Transjuguläre Leberbiopsie
- Lebervenenverschlussdruckmessung
- Rechtsherzkatheter (Diagnostik portopulmonaler Hypertonus), Transarterielle Chemoembolisation beim Leberzellkrebs (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologie)
Dickdarmspiegelung (Ileo-Koloskopie)
Der sanfte Blick in das Innere des Dickdarms (Koloskopie) dient der Krebsvorsorge, aber auch der Diagnose einer ganzen Reihe von Erkrankungen des Dickdarms. Ein besonderer Schwerpunkt in unserem Krankenhaus ist die Entfernung von Dickdarmpolypen. Für die Entfernung auch großer oder ungünstig gelegener Polypen setzen wir unter anderem speziell angefertigtes Instrumentarium ein, um bei bester Effektivität gleichzeitig größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Bei der Ileo-Koloskopie beurteilt die Gastroenterologie gleichzeitig den Krummdarm (den sich an den Dickdarm anschließenden Abschnitt des Dünndarms). Wie alle Darmspiegelungen, so dient auch diese sowohl der Krebsvorsorge beziehungsweise -diagnostik als auch der Diagnose von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Divertikulitis sowie anderen entzündlichen Erkrankungen und kann teilweise zur Therapie genutzt werden, zum Beispiel in Form der Polypektomie (Entfernung von Polypen).
Koloskopie
Mit der Endoskopie kann der Arzt/die Ärztin das Innere des Patienten/der Patientin betrachten – und das vergleichsweise schonend und sanft. Eigens dafür wurde das Endoskop entwickelt, ein dünnes, langes Gerät zur Untersuchung des Inneren von Körperhöhlen. Mit diesem Verfahren nehmen wir auch die Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge bzw. zur Diagnostik von gutartigen Polypen (Adenomen), Tumoren sowie entzündlichen Erkrankungen vor.
Das speziell für die Gastroenterologie und den Dickdarm entwickelte Endoskop heißt Koloskop, und die damit vorgenommene Koloskopie kann der Entstehung des Darmkrebses tatsächlich vorbeugen. Denn wenn wir bei dieser Untersuchung Polypen finden, die später zu Tumoren entarten könnten, entfernen wir dieselben sofort mit. Für die Resektion auch großer oder ungünstig gelegener Polypen setzen wir speziell angefertigtes Instrumentarium ein, um bei bester Effektivität gleichzeitig größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Langzeit-EKG
In unserer Gastroenterologie gibt es die Möglichkeit zum Langzeit-EKG sowie zum Elektrokardiogramm. Sprechen Sie uns auf Ihre Möglichkeiten an.
Magen
Heutzutage sind Magengeschwüre medikamentös gut behandelbar. Lediglich bei so genannten therapieresistenten gutartigen Geschwüren, die auf keinerlei nicht-operative Behandlungen ansprechen, und natürlich bei bösartigen Tumoren des Magens führen wir noch regelmäßig Magenoperationen durch. Dabei kommt es ganz auf die Erkrankung an, ob ein kleiner Teil, vier Fünftel oder sogar der gesamte Magen entfernt werden muss. Manchmal ist zusätzlich zum Magen auch ein kleiner Teil der unteren Speiseröhre zu entfernen, um für Patienten eine gute Prognose zu erreichen.
Bestimmte Formen des Magenkrebses (Magenkarzinom), die bereits zu einer Ausdehnung über die gesamte Magenwand und zu einem Befall benachbarter Lymphknoten geführt haben, werden vor der Operation mit Chemotherapien behandelt. Diese neoadjuvante Chemotherapie als multimodales Therapiekonzept kommt infrage, wenn keine Fernabsiedelungen in anderen Organen (Metastasen) vorhanden sind.
Führt der Tumor im Magen zu einer Behinderung der Speisepassage (Stenose) oder zu lebensbedrohlichen Blutungen, so ist auch in solchen Fällen eine Entfernung indiziert. Diese ist dann nicht kurativ (zum Zweck der Heilung des Patienten), sondern palliativ (zur Verbesserung der Lebensqualität). Demselben Zweck dienen so genannte Umgehungsoperationen, bei denen Magen oder Darmabschnitte, die tumorbefallen aber operativ nicht entfernbar sind, durch eine Änderung der Passage (Umgehung des befallenen Abschnitts) ausgeschaltet werden.
Auch die Einlage von Ernährungssonden in Magen oder Dünndarm führen wir entweder von innen (endoskopisch als "PEG = perkutane endoskopische Gastrostomie"), über eine Bauchspiegelung (laparoskopisch) oder offenchirurgisch (mittels Bauchschnitt) durch.
Benötigt ein Patient häufig Infusionen zur Unterstützung der Ernährung oder für eine Chemotherapie, so erhält er eine so genannte Portimplantation: eine geschlossene Kammer, die ohne Schmerzen mit einer Nadel angestochen (punktiert) werden kann, wird unter die Haut eingepflanzt. Von dieser Kammer führt ein Katheter in ein großes Blutgefäß (Vene), über die dann die Ernährung oder Medikamentengabe problemlos erfolgen kann, solange dies nötig ist.
Ösophago-Gastro-Duodenoskopie
Zu den diagnostischen Verfahren der Gastroenterologie gehört die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, also die Bildgebung der Speiseröhre, des Magens und Zwölffingerdarms. Dieses endoskopische beziehungsweise gastroskopische Verfahren wird auch Magen-Darm-Spiegelung oder Magenspiegelung genannt.
Dabei wird durch Mund und Speiseröhre das Gastroskop in den Magen eingeführt, wobei nach Ursachen für Beschwerden wie Schluckstörungen, Schmerzen und anhaltende Übelkeit gesucht wird. Auch therapeutisch kann die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie hilfreich sein. Die Gastroenterologie kennt unter anderem folgende Einsatzgebiete:
- Entfernung verschluckter Fremdkörper
- Abtragen kleiner Geschwülste (Polypen)
- endoskopische Klippverfahren (TTS-Klipps, OTS-Klipps)
- Blutstillungstechniken
- Behandlung von Ösophagus- und Fundusvarizen
- Behandlung von Stenosen (Verengungen) mit Dilatation/Bougierung sowie ggf. Metallstenteinlage
- Mucomyotomie bei Zenker-Divertikel ('Divertikelspaltung’)
- Eso-SPONGE-Therapie (endoskopische Vakuumtherapie) bei postoperativen Anastomoseninsuffizienzen
- Resektionstechniken wie die Polypektomie (Entfernung von Polypen), endoskopische submukosale Dissektion (ESD)
- Anlage von Ernährungssonden.
Perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD)
Wenn in der Gastroenterologie Galle von der Leber nach außen abgeleitet werden soll, bietet die perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD) die Möglichkeit, dies zu tun. Dabei kommt eine Hohlnadel zum Einsatz, die durch die Haut geführt wird. Dieses interventionelle radiologische Verfahren funktioniert mit Röntgenkontrastmittel und sorgt einerseits für eine diagnostische Bildgebung, andererseits beseitigt es einen Stau von Gallenflüssigkeit, der aufgrund einer gutartigen oder bösartigen Erkrankung entstanden ist.
Zudem ist die perkutane transhepatische Cholangiodrainage gleichzeitig mit der endoskopisch-retrograden Cholangiopankreatikografie möglich, wenn ein Verfahren alleine nicht genug Aussagen über den Zustand der Organe ermöglicht oder therapeutisch nicht ausreicht. Dieses kombinierte Verfahren nennt sich perkutan gesteuertes Rendez-vous (PTCD-ERCP).
Proktologie
Die Proktologie ist das Fachgebiet der Medizin, das sich mit Enddarmleiden beschäftigt. Wer die Weiterbildung zum Proktologen absolviert, war zuvor schon Gastroenterologe, Internist, Urologe, Gynäkologe, Allgemeinmediziner o.ä.
Aufgabe der Proktologinnen und Proktologen ist die Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen des Mastdarms sowie des Analkanals. Somit sind sie für so unterschiedliche Beschwerden wie Stuhlinkontinenz und Stuhlentleerungsstörung, Analfissuren, Rektumkarzinome, Hämorrhoiden und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zuständig. Dadurch erklärt sich auch, dass viele Therapien interdisziplinär stattfinden, also in Zusammenarbeit mit Fachärzten anderer Disziplinen.
Wir bieten unter anderem die folgende Diagnostik an:
- Proktoskopie
- Rektoskopie
- Endosonografie
- Sphinktermanometrie
- Röntgen Colon Transit
- Evakuationspelvikografie.
Je nach Diagnose und Patientenwunsch haben wir ein breites Angebot an konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten, wobei die meisten Eingriffe minimalinvasiv stattfinden können.
Reflux
20 Prozent der Deutschen leiden mindestens einmal pro Woche unter Sodbrennen. Bis zu 90 Prozent davon haben chronische oder schwere Symptome, die auf die Refluxkrankheit hinweisen können. Der Diagnostik der Ursachen folgen heutzutage vielfältige Therapie-Ansätze.
Im Allgemeinen entsteht Reflux, wenn der Schließmuskel (Sphinkter) am Übergang vom Magen zur Speiseröhre nicht mehr richtig funktioniert. Dadurch kommt es zu einem Rückfluss (Reflux) von Mageninhalt in die Speiseröhre. Auch die Ernährungsweise, Übergewicht, weitere Lebensstilfaktoren und Erkrankungen können den Reflux begünstigen.
Durch den Rückfluss des Mageninhalts kann es auf die Dauer zu schwerwiegenden Schäden der Schleimhaut im Ösophagus kommen. In weiterer Folge kann sich daraus Speiseröhrenkrebs entwickeln. Daher handelt es sich beim Reflux um eine ernstzunehmende Erkrankung, die spezielle Therapiemaßnahmen erfordert. Die Refluxkrankheit kann medikamentös behandelt werden. 30 Prozent der Patienten sprechen jedoch nicht auf diese Therapieform an, weshalb operative Verfahrensweisen (Fundoplikatio, Hernien-Operation) eine Alternative bieten. Eine weitere mögliche Behandlungsmethode ist die EndoStim-Therapie. Hierbei handelt es sich um ein minimal invasives, niedrigenergetisches Speiseröhren-Stimulationssystem zur Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Dabei muss die Anatomie nicht verändert werden.
Rektoanale Endosonografie
Wenn im Enddarm (Rektum) ein Tumor wächst oder der Schließmuskel geschädigt ist, kann eine Ultraschalluntersuchung des Analkanals, die rektoanale Endosonografie, angezeigt sein. Dabei führen wir eine Ultraschallsonde in den After ein und überprüfen die anatomische Struktur des Schließmuskels bzw. ermitteln die Tiefe festzustellen, in die ein etwaiger Tumor vorgewachsen ist. Weil wir beim Mastdarmkrebs unterschiedliche Prognosen und Behandlungsmöglichkeiten haben, ist die rektoanale Endosonografie hier besonders wertvoll, um die Patientinnen und Patienten zu diagnostizieren, die vor einer Operation von einer vorbereitenden Strahlen- und Chemotherapie (neoadjuvante Therapie) Nutzen ziehen können.
Dünndarmspiegelung (Single-Ballon-Enteroskopie)
Die Ballon-Enteroskopie dient zur Darstellung und teilweise auch Behandlung des Dünndarms. Dabei wird das hierfür entwickelte Endoskop, das Enteroskop, über den Mund eingeführt und anschließend der Dünndarm gespiegelt sowohl – bei Bedarf – behandelt. Während in der Gastroenterologie die Dünndarmspiegelung mit zwei Ballons schon lange Usus ist, gilt die Single-Ballon-Enteroskopie als wünschenswerte Weiterentwicklung, die das Verfahren deutlich einfacher und angenehmer für den Patienten/die Patientin macht. Bei diesem Verfahren können sowohl Biopsien entnommen als auch Polypen entfernt und Blutungen gestillt werden.
Sonografie
Die moderne Ultraschalldiagnostik ist ein wichtiger Pfeiler der medizinischen Diagnostik, auch in der Gastroenterologie. Modernste Geräte faszinieren mit exzellenter örtlicher Auflösung und liefern uns ein nahezu perfektes Bild der für unser Auge nicht zugänglichen inneren Organe. Neuerdings geben durch Kontrastmittel verstärkte Ultraschallbilder Einblicke in die Durchblutung von Organen und Tumoren. Außerdem erlauben Verfahren wie die Elastografie zusätzliche Aussagen über die Gewebebeschaffenheit der untersuchten Organe.
Der entscheidende Vorteil der Ultraschall-Diagnostik liegt für unsere Patientinnen und Patienten darin, dass Ultraschall eine überaus schonende und nicht belastende Methode darstellt. Dabei gibt es weder Röntgenstrahlen noch Radioaktivität oder elektromagnetische Strahlung.
Unsere Sonografie-Abteilung verfügt über modernste High-End-Geräte mit der Möglichkeit von Doppler- und Farbdoppleruntersuchungen, Harmonic-Imaging-Technologien, Kontrastmittelultraschall und Elastografie. Die bei uns durchgeführten Untersuchungen erfassen sämtliche Bauchorgane sowie bei spezieller Fragestellung zusätzlich Hals mit Schilddrüse, Brustkorb, Extremitäten, Weichteile und sämtliche Gefäß- und Lymphknotenregionen.
Hierfür setzen wir auf folgende Techniken:
- konventionelle B-Bild-Sonografie
- Tissue-harmonic Imaging (THI)
- farbkodierte Duplexsonographie
- Ultraschall-gezielte Probenentnahme
- Kontrastmittelultraschall
- Elastografie
Neben den diagnostischen Möglichkeiten bietet der Ultraschall auch therapeutische Möglichkeiten, von denen wir zum Beispiel folgende nutzen:
- ultraschallgesteuerte Drainageanlagen
- Radiofrequenzablation, eine Methode, bei der unter Ultraschallsteuerung gezielt und lokalisiert bösartiges Gewebe (z. B. Lebermetastasen) durch Zufuhr von großer Hitze zerstört werden kann.
Speiseröhre (Ösophagus)
Meistens funktioniert die Speiseröhre einwandfrei, doch wenn sich dort Schmerzen und Schluckstörungen finden, ist es Zeit für eine gute Diagnostik und Therapie.
Verbreitet, vor allem bei Männern ab der Lebensmitte, sind Ausstülpungen der Speiseröhren-Schleimhaut im Halsbereich, die so genannten Zenker-Divertikel. Sie müssen fast immer operativ behandelt werden, da sie Beschwerden wie Passagebehinderung beim Schlucken (Dysphagie), Zurücklaufen von unverdautem Speisebrei in den Mund (Regurgitation), Druck- und Engegefühl im Halsbereich und chronischen Reizhusten wegen Übertritt von Speisebrei in die Luftröhre (Aspiration) verursachen.
Je nach Größe der Aussackungen, Alter und Begleiterkrankungen der Patienten bieten wir verschiedene Operationsverfahren an:
- Die offenchirurgische (über einen Schnitt am Hals) Abtragung des Divertikels und gleichzeitige Spaltung der verdickten Muskulatur des oberen Speiseröhrenschließers und -öffners (Ösophagussphinkter), welcher mit ursächlich für die Entstehung des Divertikels ist.
- Die alleinige Spaltung der verdickten Speiseröhren-Muskulatur im Halsbereich (zervikale Myotomie) mit Belassen und / oder Annähen (Fixation) des Divertikels an die Schlundwand. Dieses Verfahren kommt bei sehr kleinen Ausstülpungen der Speiseröhre in Betracht.
- Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Spaltung des Divertikeleinganges von innen mit speziellen Geräten, die über den Mund in den oberen Anteil der Speiseröhre eingeführt werden (transorale Schwellenspaltung). Auch dieses Verfahren muss in Vollnarkose erfolgen.
Hingegen können wir Beschwerden verursachende kleinere Ausstülpungen der unteren Speiseröhre mittels Spiegelung des Brustkorbes (Thorakoskopie) minimal-invasiv abtragen. Außerdem kommt die Thorakoskopie zur Behandlung der seltenen gutartigen Tumoren der Speiseröhrenwandmuskulatur (Leiomyome) infrage.
Stuhlinkontinenz
Die Stuhlinkontinenz wird in drei Grade unterteilt.
- Grad 1: unwillkürlicher Abgang von Luft
- Grad 2: unwillkürlicher Abgang von Flüssigkeiten
- Grad 3: unwillkürlicher Abgang festen Stuhles
Dabei ist die Stuhlinkontinenz nicht selten: Besteht sie bei 2 Prozent der über 45-Jährigen, betrifft sie jedoch 7 Prozent der über 65-Jährigen, unter den Heimbewohnern sogar 50 Prozent. Wenn Menschen ein hohes Alter erreichen, nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Stuhlinkontinenz deutlich zu.
Frauen sind achtmal häufiger betroffen als Männer.
Dafür sind unter anderem Entbindungen verantwortlich, denn Störungen des Nervensystems wie eine geburtstraumatische Schädigung des Nervus pudendus gehören zu den Hauptursachen der Stuhlinkontinenz. Doch auch Diabetes mellitus, Hirninfarkt, Multiple Sklerose, ein sogenanntes Conus-Cauda-Syndrom bei Bandscheibenvorfall oder eine Schädigung des Nervengeflechtes nach Beckenfraktur begünstigen diese Inkontinenzform.
Außerdem kann der Afterschließmuskel durch Operationen geschädigt sein. Somit können Erkrankungen des Darmes wie die entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn, aber auch Fisteln, Hämorrhoiden und der Reizdarm (Colon irritable) direkt oder indirekt zur Stuhlinkontinenz führen. Wenn die Ursachen bekannt sind, kann die Therapie entsprechend geplant werden.
Therapeutische Endosonografie
Die Endosonografie ist in der Gastroenterologie beliebt, um ohne Eingriffe Bilder aus dem Körperinneren zu gewinnen und teilweise auch sofort eine Therapie einzuleiten. Das Verfahren, auch EUS oder endoskopischer Ultraschall genannt, eignet sich zur transgastralen Nekrosektomie (Entfernung von abgestorbenem Gewebe) nach nekrotisierender Pankreatitis. Außerdem ist damit die interne Drainage von Zysten, Flüssigkeitsansammlungen und Abszessen auf schonende Weise möglich.
Tumore
Da im Magen-Darm-Trakt sowie an Bauchspeicheldrüse und Leber vielfältige Tumore wachsen können, ist die Gastroenterologie auch auf die Diagnostik und Behandlung von Magen-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und anderen Tumoren spezialisiert. Zu unseren Aufgaben gehört die Feststellung in Bezug auf die Gut- und Bösartigkeit, die onkologische Chirurgie von minimalinvasiv bis offen, oft in interdisziplinärer Kooperation mit anderen Fachärzten.
Dabei nutzen wir wo möglich minimalinvasive Verfahren, zum Beispiel die transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM), und operieren, wann immer wir es können, kontinenzerhaltend.
Die Versorgung erfolgt stadien- und leitliniengerecht und für die Beratung unserer Patienten sowie die Nachsorge nehmen wir uns viel Zeit.
Ultraschall Schilddrüse, Abdomen
Ultraschalluntersuchungen empfinden die meisten Patientinnen und Patienten als schonend und wenig belastend. Sie kommen ohne Röntgenstrahlung und Radioaktivität aus und moderne Ultraschallgeräte erlauben einen sehr genauen Blick auf das Innere des Körpers.
Dabei bietet unsere Gastroenterologie die Ultraschalldiagnostik der Schilddrüse und des Abdomens an, wenn ein Verdacht auf eine diesbezügliche Erkrankung vorliegt.
Videokapselendoskopie
Eine Alternative zur Betrachtung und Untersuchung des Dünndarms ist die Videokapselendoskopie. Dabei wird eine winzige Kamera vom Patienten/der Patientin geschluckt und nimmt auf dem Weg durch den Dünndarm zahlreiche hochauflösende Bilder auf, sodass dessen Zustand beurteilt werden kann. In der Gastroenterologie ist dieses nichtinvasive diagnostische Verfahren durchaus beliebt. Finden sich allerdings Auffälligkeiten, Polypen, Tumoren oder Blutungen, ist eine zweite Untersuchung – diesmal zum Beispiel mit Single-Ballon-Enteroskop – nötig, um therapeutisch intervenieren zu können.
Zwerchfell
Die häufigsten Zwerchfellbrüche (axiale Zwerchfellhernien) sind harmlos und müssen nur dann operiert werden, wenn sie Beschwerden hervorrufen. Es handelt sich dabei um die axialen Gleitbrüche. Dabei gleitet der Mageneingang durch den vergrößerten Durchtritt durch das Zwerchfell in axialer Richtung nach oben in den Brustkorb. Dies ist häufig lagerungsabhängig.
Wenn jedoch gleichzeitig die Funktion des Mageneingangs gestört ist (Kardiainsuffizienz) und es dadurch zu Sodbrennen (Reflux) kommt, gegen das Medikamente nicht ausreichend helfen, ist eventuell an eine gleichzeitige Reflux-Operation und Beseitigung der axialen Zwerchfellhernie zu denken.
Allerdings gibt es auch Formen des Zwerchfellbruches, die immer der Operation bedürfen. Dann, wenn Teile des Magens oder sogar fast der gesamte Magen ("upside-down stomach" oder "Thoraxmagen") neben dem Eintritt der Speiseröhre in die Bauchhöhle nach oben in die Thoraxhöhle rutschen (paraösophageale Hernien bis hin zum "Thoraxmagen"), besteht die Gefahr der Einklemmung (Inkarzeration) von Magenanteilen. Das wäre ein lebensbedrohlicher Notfall. Zudem können Geschwüre und chronische Blutungen entstehen. Oft verursachen diese Hernien Beschwerden wie Schmerzen im Brustkorb, Aufstoßen und Herzschmerzen, die zunächst fälschlicherweise anderen Ursachen zugeordnet werden.
Die Operation der paraösophagealen Hernien führen wir nach Möglichkeit minimal-invasiv über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durch. Dabei wird, wie beim offenchirurgischen Vorgehen (über Bauchschnitt), der Magen wieder komplett in die Bauchhöhle verlagert und mit Nähten am Zwerchfell befestigt (Gastrophrenicopexie). Gleichzeitig verengt man die Durchtrittsstelle (Bruchlücke) am Zwerchfell mit wenigen Nähten (Hiatoplastik).